Gewerbe in Kessenich: Marketinggesellschaft wird gegründet

Endlich war es soweit, eine Marketinggesellschaft für Kessenich wurde gegründet. Der General-Anzeiger berichtete wir folgt:

  • Jeder will sie, doch keiner will sie führen
    von Ilka Mertz, General-Anzeiger vom 12.03.2005, Seite 09

Geschäftsleute gründen Marketinggesellschaft.

KESSENICH. “Hört auf zu diskutieren, und gründet endlich diese Marketinggesellschaft.” Nach rund 80-minütiger Diskussion platzte Peter Müller der Kragen: “Immer nur reden bringt uns doch nicht weiter.” 40 Kessenicher Gewerbetreibende, Freiberufler und Dienstleister hatten sich im Lindenhof versammelt, um eine gemeinsame Marketinggesellschaft zu gründen, doch bis zu dieser lauten Ansprache war noch nichts geschehen.

Danach ging alles ganz schnell: “Wer ist dafür, eine solche Gesellschaft zu gründen?” fragte Ortsausschussvorsitzender Bruno Unkel. 40 erhobene Hände signalisierten Zustimmung, ein einstimmiges Ergebnis. Eigentlich keine Überraschung, denn die Geschäftsleute hatten zuvor die Vorteile einer solchen Vereinigung ausführlich besprochen. “Wir bieten ein Einkaufszentrum mit kurzen Wegen. Das kann die Innenstadt nicht bieten. Wir müssen die möglichen Kunden aus dem Posttower und dem Johanniterkrankenhaus auf uns aufmerksam machen”, sagte Unkel. Und Ferdi Sprenz, Besitzer eines Blumenladens, ergänzte: “Vor allem in diesen Gegenden müssen wir werben, zum Beispiel in Form eines Flyers.” Auch über andere mögliche Aktionen diskutierten die Kessenicher. “Eine Neuauflage der Kessenicher Kult-T-Shirts und -Tragetaschen oder bedruckte Regenschirme und Autoaufkleber könnten für unseren Ortsteil Reklame machen”, sagte Bernd Voss, einer der Initiatoren. Für solche Maßnahmen würde auch jeder einen monatlichen Beitrag zahlen, aber verwalten möchte das gemeinsame Budget niemand.

Genau hier liegt das Problem. “Wir alle wollen eine Marketinggesellschaft, doch niemand will etwas dafür tun”, stellte eine Frau fest. Kein Wunder also, dass die meisten Teilnehmer für eine einfache, unbürokratische Marketinggesellschaft plädierten. “Für günstige Aktionen wie Werbeprospekte sollte die Devise gelten: Wer teilnehmen möchte, zahlt”, so Sprenz. Im nächsten Monat wollen sich die Gewerbetreibenden erneut treffen, um dann über die rechtliche Organisationsform abzustimmen. “Wir können entweder einen Verein gründen, oder wir schließen einen Gesellschaftervertrag”, erklärt Unkel. In beiden Fällen müssten allerdings Freiwillige gefunden werden, die sich um die Bankgeschäfte, die Öffentlichkeitsarbeit und das Kreativkonzept kümmern.