Hans Riegel

Hans Riegel wurde 1893 in Friesdorf geboren. Nach der Volksschule begann er eine Lehre in der Süßwarenbranche. Im Ersten Weltkrieg war Hans Riegel Soldat. Danach fand er bei der Süßwarenfirma Heinen in Kessenich als Bonbonkocher eine Anstellung.

1920 verließ er die Firma und machte sich selbsständig. Seine Firmengründung ließ er in das Bonner Handelsregister unter dem Namen HARIBO eintragen. Der Produktionsbeginn auf dem Grundstück Bergstraße 37 fand in bescheidenen Verhältnissen und mit dem geringen Produktionsvolumen von täglich einem Zentner statt. Das Startkapital der Firma Bestand aus einem Sack Zucker, einer Marmorplatte, einem Hacker, einem gemauerten Herd, einem Kupferkessel und einer Walze. In eigens konstruierten Formen wurde die Ware von Hand gegossen und in den ersten Jahren von Frau Gertrud Riegel täglich mit dem Fahrrad zu den Kunden gebracht.

Anfangs wurden ausschließlich Bonbons in verschiedenen Varianten hergestellt, doch mit der Umstellung der Produktion auf “Gummibärchen” und “Süße Teufel” kam der Durchbruch zum wirtschaftlichen Erfolg. Der Betrieb expandierte seit 1922 in außergewöhnlicher Weise. 1939 waren schon 400 Mitarbeiter beschäftigt und die Produktionsstätte an der Bergstraße erheblich ausgedehnt. In den 30er Jahren kreierte Hans Riegel den zugkräftigen Werbespruch “HARIBO macht Kinder froh”; in den 60er Jahren kam hinzu: “… und Erwachsene ebenso!”

Der Zweite Weltkrieg brachte die Produktion wegen Rohstoffmangel und Kriegszerstörungen fast zum Erliegen. Bei der Besetzung Kessenichs am 9. März 1945 quartierten sich die US-Truppen vorübergehend im Firmengelände ein.

Hans Riegel starb in Kessenich am 31. März 1945. Er wurde auf dem Bonner Südfriedhof beerdigt. Nach dem Tod des Firmengründers übernehmen die Söhne Hans und Paul den Betrieb. Die Stadt Bonn benannte 1956 den zwischen Bergstraße und Hermann-Milde-Straße gelegenen Teil des Langwartweges in “Hans-Riegel-Straße” um.